Was macht ein Energiehändler?

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Geschrieben von greenadmin

4. Januar 2023

Energiehändler und seine Aufgaben: Kauf und Verkauf von Strom

Angesichts der Energiewende werden Berufe im Energiesektor immer wichtiger. Energiehändler ist ein solcher Beruf. Er muss Verständnis für den Finanzmarkt und das Börsengeschehen, aber auch technisches Verständnis haben. Er handelt mit Strom, indem er ihn kauft und auch wieder verkauft. Um erfolgreich zu sein, muss er die Faktoren kennen, die den Strompreis beeinflussen.

Energiehändler als Beruf mit Zukunft

Mit der Liberalisierung des Strommarkts entstand der Beruf des Energiehändlers. Seitdem der Strom seit 2002 an der Energiebörse Europas in Leipzig, der European Energy Exchange (EEX), gehandelt wird, gewinnt der Beruf immer mehr an Bedeutung. Mittlerweile ist der Beruf systemrelevant für die Versorgungssicherheit. Neben dem Handel am Strommarkt kommt es auch darauf an, systemische Fehler zu erkennen und darauf zu reagieren. Strom muss kurzfristig gekauft und wieder verkauft werden. Daher kommt es darauf an, Veränderungen zu erkennen und schnell zu handeln. Energiehändler leisten einen Beitrag zur Netzstabilität, indem sie Fehlmengen und Überschüsse durch Zu- oder Verkäufe von Strommengen ausgleichen.

Bedeutung im Zuge der Energiewende

Im Zuge der Energiewende und der verstärkten Nutzung Erneuerbarer Energien gewinnt der Beruf des Energiehändlers an Bedeutung. Strom wird verstärkt in Windparks und Solarparks erzeugt, was die Stromerträge abhängig vom Wetter macht. Energiehändler benötigen Kenntnisse in der Meteorologie, denn das Wetter wirkt sich auf den Bedarf an Strom und die Strompreise aus. Meteorologische Kenntnisse sind bei den Erneuerbaren Energien aus Windkraft und Sonnenlicht umso wichtiger, um Vorhersagen über die Ausbeute an Strom zu treffen. Wind- und Solarstrom sind durch eine hohe Volatilität gekennzeichnet. Sie unterliegen stärkeren Schwankungen als der konventionell erzeugte Strom. Die Erneuerbaren Energien sind in virtuellen Kraftwerken vernetzt. Um Schwankungen auszugleichen, wird Ausgleichsenergie benötigt. Dafür fallen Ausgleichsenergiekosten an, die Energiehändler mit der richtigen Entscheidung gering halten können.

Tätigkeit des Energiehändlers

Der Energiehändler verbringt die meiste Zeit vor dem Monitor, um das Geschehen im Blick zu haben. Er muss

  • Wetter und Wetterprognose verfolgen
  • Entwicklung der Strompreise an der Börse beobachten
  • auf Auslastung der Stromnetze achten
  • Marktinformationen verfolgen
  • Verbrauch an Strom überblicken.

Anhand der Geschehnisse am Markt und der Wetterprognose muss der Energiehändler Entscheidungen treffen und vorausschauend handeln. Er muss den Strom kaufen, wenn der Preis günstig ist, aber dabei auch Fehlmengen und Überschüsse berücksichtigen. Überschüssigen Strom muss er verkaufen. Zu den wichtigsten Aufgaben des Energiehändlers gehört der kurzfristige Stromhandel.

Unterschiedliche Aufgaben je nach Einsatzgebiet

Die Aufgaben der Energiehändler können sich abhängig vom Einsatzgebiet unterscheiden. In jedem Fall kommt es auf Verständnis für das Börsengeschehen an, um zu wissen, welche Faktoren sich auf die Strompreise auswirken. Es gilt, Handelssignale zu erkennen und den Strom zum richtigen Zeitpunkt einzukaufen. Das gilt auch für den Verkauf des Stroms.

Energiehändler müssen Prognosen über die Strompreise erstellen und Angebote für Kunden erarbeiten. Zu den Kunden zählen häufig große Unternehmen, mit denen sie Verträge abschließen. Da sie wichtige Entscheidungen treffen, übernehmen sie ein hohes Maß an Verantwortung. Sie müssen Analyseverfahren auswerten, um die Entwicklung des Strommarktes zu analysieren. Zu den Anforderungen gehören Risikobereitschaft und Verhandlungsgeschick.

Welche Qualifikation ist erforderlich?

Energiehändler können an Strombörsen, Energiehandelsgesellschaften, aber auch bei den verschiedenen Stromversorgern arbeiten. Sie benötigen Verständnis für das Börsengeschehen, mathematisches Verständnis, meteorologische Kenntnisse und ein umfassendes technisches Wissen. Der Beruf schreibt keine spezielle Ausbildung vor, doch ein Hochschulabschluss als Physiker, Mathematiker, Volkswirt, Betriebswirt oder Ingenieur ist eine gute Einstiegsvoraussetzung. Einen speziellen Studiengang oder eine Ausbildung für Energiehändler gibt es nicht. Quereinsteiger sind willkommen, wenn sie über ein gutes Zahlenverständnis verfügen, aber auch an Handel, Börsengeschehen und Finanzmärkten interessiert sind.

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