Wissenswertes zu LNG Gas

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Geschrieben von greenadmin

3. Oktober 2023

Was ist LNG Gas?

LNG steht für „Liquefied Natural Gas“ oder auf Deutsch „verflüssigtes Erdgas“. Erdgas ist eine fossile Energiequelle, die hauptsächlich aus Methan besteht und oft in unterirdischen Gesteinsformationen gefunden wird. Um Erdgas in LNG umzuwandeln, muss es auf extrem niedrige Temperaturen (etwa -161 Grad Celsius) gekühlt werden, um es von einem gasförmigen in einen flüssigen Zustand zu überführen.

Durch diese Verflüssigung verringert sich das Volumen des Gases um den Faktor 600, was den Transport und die Lagerung erheblich erleichtert, insbesondere wenn Pipelines nicht praktikabel oder wirtschaftlich sind. Nachdem das LNG an seinen Bestimmungsort transportiert wurde, wird es regasifiziert, das heißt, es wird wieder in einen gasförmigen Zustand überführt, um es durch Pipelines zu den Endverbrauchern zu transportieren.

LNG ist eine wichtige Energiequelle und spielt insbesondere in der internationalen Energieversorgung eine Rolle, da es ermöglicht, Erdgas über große Entfernungen zwischen Kontinenten und Regionen zu transportieren, die nicht durch Pipelines verbunden sind.

Ist LNG Gas umweltfreundlich?

LNG wird oft als eine sauberere Alternative zu anderen fossilen Brennstoffen wie Kohle und Öl betrachtet, da bei seiner Verbrennung weniger Schadstoffe, insbesondere weniger Kohlendioxid (CO2) und Schwefeldioxid (SO2), freigesetzt werden. Dennoch hat auch LNG erhebliche Umweltauswirkungen und trägt zum Klimawandel bei.

Hier sind einige Aspekte, die bei der Bewertung der Umweltfreundlichkeit von LNG berücksichtigt werden sollten:

Treibhausgasemissionen:

  • Während der Förderung, Verarbeitung, Lagerung und dem Transport von LNG kann Methan, ein starkes Treibhausgas, freigesetzt werden. Methan hat ein viel höheres Erwärmungspotenzial als CO2 über einen Zeitraum von 20 Jahren.
  • Die Verbrennung von LNG setzt CO2 frei, das zum Treibhauseffekt und somit zum Klimawandel beiträgt.

Energieintensiver Prozess:

  • Der Verflüssigungsprozess von Erdgas zu LNG ist energieintensiv und erfordert einen erheblichen Energieaufwand, der meist aus der Verbrennung von fossilen Brennstoffen stammt.

Energieimport:

  • LNG ermöglicht den Import von Energie über weite Strecken und kann die Abhängigkeit von importierten Energiequellen erhöhen, was sowohl umwelttechnische als auch geopolitische Risiken birgt.

Lokale Umweltauswirkungen:

  • Die Förderung von Erdgas kann lokale Umweltauswirkungen haben, einschließlich der Kontamination von Wasserquellen durch Fracking-Flüssigkeiten und der Beeinträchtigung von Ökosystemen durch Infrastrukturentwicklung.

Alternative zu Kohle:

  • In Regionen, in denen Kohle eine Hauptenergiequelle ist, kann LNG als eine weniger umweltschädliche Alternative dienen, da es bei der Verbrennung weniger Schadstoffe und CO2 freisetzt.

Einsatz in der Energiewende:

  • LNG kann als Übergangsbrennstoff dienen, um den Anteil erneuerbarer Energiequellen wie Wind- und Solarenergie im Energiemix zu erhöhen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass LNG einige Vorteile gegenüber anderen fossilen Brennstoffen haben kann, aber es ist nicht frei von umwelt- und klimarelevanten Auswirkungen. Der Übergang zu erneuerbaren Energien ist entscheidend, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und den Klimawandel zu bekämpfen.

Was ist die umweltfreundlichste Gasart?

Wenn wir von „Gasart“ im Sinne von Brennstoffgasen sprechen, wäre Biogas eine der umweltfreundlicheren Optionen, vor allem, wenn es aus Abfallprodukten erzeugt wird.

Biogas:

Biogas wird durch die Vergärung von organischen Materialien wie Pflanzenresten, Lebensmittelabfällen und Gülle erzeugt. Dieses Gas besteht hauptsächlich aus Methan und Kohlendioxid. Wenn Biogas verbrannt wird, wird zwar CO2 freigesetzt, aber das CO2 war zuvor Teil des Kohlenstoffkreislaufs der Erde, was bedeutet, dass keine zusätzlichen CO2-Mengen in die Atmosphäre gelangen, im Gegensatz zur Verbrennung von fossilen Brennstoffen.

Wasserstoff:

Wasserstoffgas (H2) kann auch als umweltfreundliche Gasart betrachtet werden, insbesondere wenn es durch Elektrolyse unter Verwendung von Strom aus erneuerbaren Quellen („grüner Wasserstoff“) erzeugt wird. Bei der Verbrennung von Wasserstoff entsteht nur Wasserdampf als Nebenprodukt, was bedeutet, dass keine Treibhausgase direkt emittiert werden. Allerdings ist die Herstellung von grünem Wasserstoff oft energieintensiv und derzeit teurer im Vergleich zu fossilen Brennstoffen.

Synthetisches Methan:

Synthetisches Methan oder „Power-to-Gas“ kann auch als eine umweltfreundliche Option betrachtet werden. Dabei wird CO2 mit Wasserstoff kombiniert, um Methan zu erzeugen. Wenn der Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen stammt und das CO2 aus der Atmosphäre oder aus Emissionen aufgefangen wird, kann dieses Gas als klimaneutral betrachtet werden.

Vergleich und Betrachtungen:

  • Während Biogas und synthetisches Methan als relativ umweltfreundlich gelten können, sind ihre Produktionsmengen und Anwendungen begrenzt.
  • Wasserstoff hat ein hohes Potenzial und wird intensiv erforscht, ist aber derzeit noch teuer und stellt Herausforderungen in Bezug auf Speicherung und Transport.
  • Es ist wichtig zu beachten, dass alle oben genannten Optionen abhängig von den spezifischen Umständen und Technologien variieren können und dass ihre Umweltfreundlichkeit von der Art und Weise abhängt, wie sie erzeugt, gespeichert, transportiert und genutzt werden.

In jedem Fall sind erneuerbare Energien wie Wind-, Solar- und Wasserkraft grundlegend, um die Umweltauswirkungen der Energieerzeugung zu minimieren.

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