Energieversorger in Deutschland – Das sind die Unterschiede

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erneuerbare energie

Geschrieben von greenadmin

7. Dezember 2022

In Deutschland gibt es über 2.000 Gas- und Stromlieferanten. Viele Anbieter liefern die Energie im gesamten Bundesgebiet. Andere konzentrieren sich auf eine einzelne Region. Energieversorger unterscheiden sich außerdem in ihrem Preis, den Vertragskonditionen, der Art der Energie und der Servicequalität. Oft ist die Lieferung von zertifiziertem Ökostrom preiswerter als die klassischen Tarife.

Liberalisierung der Energieversorgung

Im Jahr 1998 wurde der Strom- und Erdgasmarkt liberalisiert. Ziel dieser Entscheidung war es, die Bildung eines Monopols zu verhindern. Vom Wettbewerb sollten die Verbraucher profitieren. Jeder private Haushalt kann seinen Strom- oder Gasversorger frei wählen. Der Wettbewerb soll den Verbrauchern möglichst niedrige Priese garantieren. Der Energiemarkt ist jedoch weiterhin durch den Staat reguliert, um die Marktmacht der Anbieter zu begrenzen.

Sehr hohe Anzahl an Energieversorgungsunternehmen in Deutschland

Laut Statista existieren in Deutschland insgesamt mehr als 5.000 Energieversorger. Darunter sind rund 1.370 Stromlieferanten, etwa 1.060 Gaslieferanten, 900 Strombetreiber und 700 Gasnetzbetreiber (Stand: Februar 2021). Die kleinen und mittelgroßen Betreiber sind oft in der Hand der Kommunen.

Qualitative Unterschiede beim Strom

Strom ist ein homogenes Gut. Dies bedeutet: Es kommt stets der gleiche Strom aus der Steckdose. Gleichwohl hat es erhebliche Auswirkungen, ob Sie Atom- und Kohlestrom beziehen oder sich für einen Ökostromanbieter entscheiden. Wer mit zertifiziertem Ökostrom beliefert wird, trägt dazu bei, dass die Energiewende vorankommt. Denn die Strommenge, die von dem jeweiligen Haushalt bezahlt wird, stammt garantiert aus erneuerbaren Energiequellen (Solarenergie, Wasserkraft oder Windkraft). Graustrom besteht dagegen auch aus Kohlestrom und Atomstrom. Ökostrom ist oft preiswerter als Graustrom, weil die Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien zunehmend effizient arbeiten. Dabei ist nicht maßgeblich, in welchem Land der Strom erzeugt wird.

Gesetzliche Regelungen bei der Energieversorgung

Energieversorger sind bei der Belieferung privater Haushalte zahlreichen gesetzlichen Regelungen unterworfen. Demzufolge müssen die Anbieter mehrere Bezahlmodalitäten gewähren. Sie dürfen außerdem keine Abschläge verlangen, bevor sie liefen. Den Abschlag müssen sie anhand des bisherigen Verbrauchs berechnen. Die Bundesnetzagentur stellt als Aufsichtsbehörde den Verbraucherschutz sicher. Dadurch ist gewährleistet, dass kein privater Haushalt von der Energieversorgung ausgeschlossen ist. Die Behörde überwacht außerdem die Zuverlässigkeit der Belieferung und die Bereitschaft der Versorger, ihren Kunden einen Tarifwechsels sowie den Wechsel zu einem preiswerteren Tarif eines Mitbewerbers zu ermöglichen.

Wahlmöglichkeiten der Verbraucher

Im Energiewirtschaftsgesetz ist das Recht auf die Versorgung der Allgemeinheit mit Elektrizität und Gas verankert. Die privaten Haushalte müssen sich demzufolge nicht von einem lokalen Versorger beliefern lassen. Rund ein Viertel der privaten Haushalte in Deutschland ist immer noch in der Grundversorgung, sie oft mit unnötig hohen Kosten verbunden ist.

Servicequalität bei der Energieversorgung

Ein einwandfreier Service ist bei der Energieversorgung sehr wichtig. Hierzu gehört die zuverlässige Lieferung. Wenn Sie Fragen zu Ihrem Vertrag oder zum Zählerstand haben, sollten Sie ohne lange Wartezeiten mit einem Mitarbeiter sprechen können. Darüber hinaus sind faire Vertragskonditionen ein wesentliches Kriterium. Diese sind zum Beispiel gegeben, wenn der Anbieter auf Vorauskasse und eine Kaution verzichtet. Vergleichsportale im Internet und Bewertungen unabhängiger Dienstleister können Ihnen helfen, die Servicequalität eines Versorgers einzuschätzen. Gütesiegel und Stellungnahmen von Umweltorganisationen sind nützliche Quallen, um die Nachhaltigkeit des angebotenen Stroms einzuschätzen.

Vergleich zwischen verschiedenen Anbietern lohnt sich

Energieversorger haben nur einen geringen Einfluss auf den Preis. Gleichwohl lohnt sich der Vergleich zwischen verschiedenen Anbietern. Im Internet sind Tarifrechner verfügbar. Damit können Sie ganz unkompliziert den günstigsten Tarif an Ihrem Wohnort finden und feststellen, ob sich ein Wechsel für Sie lohnt. Es ist auch zu beachten, dass manche unseriösen Anbieter versuchen, die Verbraucher in unvorteilhafte Verträge zu locken. Wer den Strom- oder Gasanbieter wechseln möchte oder einen Werbeanruf erhält, sollte daher vor der Entscheidung unbedingt im Internet recherchieren und sich über die Erfahrungen der Kunden oder Bewertungen der Verbraucherzentralen informieren.

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